Reindling.at
...

Der Kärntna Reindling/Reinling:

Bekannt war er vermutlich schon im 16.Jh.  Verwandt ist er mit der slowenischen Potiza und der italienischen Gubana. Im Kärntner Slowenischen als "pogača" (im Rosental auch "pohača"), speziell in Unterkärnten wird er (meist von älteren Leuten) auch W(o)azas oder W(o)azanes genannt (von Woaz =Weizen). Man verwendete früher beispielsweise Birnmehl (gestoßene, getrocknete Birnen), Johannisbrotmehl, Schwarz-/Preiselbeeren, geriebene Nüsse, groben Zucker oder auch Honig, gehackte Zirbennüsse, auch Dörrzwetschken oder Kletzen.

Reinlingformen sind heute ein Kochgeschirr/Kochtopf, eine Gugelhupfform oder eine Kastenform. Der Kärntner Reinling wird traditionsgemäß in einer alten runden Form gebacken (Kochgeschirr/Kochtopf). Diese Form nennt sich Rein oder Reindl und gleicht einem Kochtopf. Der originale Kärntner Reinling hat jedoch kein Loch in der Mitte! Heute wird aber meistens auch eine Gugelhupfform (mit Loch) verwendet.

Der Kärntner Reinling/Reindling ist im Brauchtum tief verankert. Besonders bei uns in Unterkärnten wird der Reinling zur Osterjause (Osterschinken, Eier, Kren, etc.) gereicht, dieser Osterreinling ist als Brotersatz für diesen Anlass weniger süß gefüllt als ein Reinling, der als Mehlspeise, z. B. zum Kaffee, gereicht wird. Traditionell ist er auch Beilage zur Kirchtagssuppe. Der Reinling nimmt auch im Patenbrauchtum eine wichtige Rolle ein und hat vor allem zu Allerheiligen Tradition. Da der Schenkbrauch, vor allem in Kärnten, zurückgeht wurde der Reinling immer mehr ein Gebäck für alle Festlichkeiten.

Achtung: Gesamte Herstellungszeit ca. 4 Stunden ! Keine Gewährleistung auf gutes Gelingen!

Dazua brauchts amål ZUTATEN: (für ca. 8-10 Pers.)

- 500 g glåttes Mehl,
- ca. 1/4 L Wossa (nit gånz kålt), 1/4 L Milch lauwårm ,
- 2 EL Butta,
- 1 EL Zucka,
- guat 1/2 Packl Trockngerm,
- 1 Prise Sålz,
- 1 Ei und 2 Dotta,
- 1 P. Vanillezucka,
A bissl Anis gmåhlen (wenn du mågst) und/oda a Stampale Rum (wenn du mågst).

FÜLLE:

- Buttaschmalz,
- ca. 10 deka Zucka,
- ca. 2 EL Zimt,
- Rosinan (oda kane).


BACKFORMEN:

Emaillierter Topf, Kochtopf, emaillierte Bratenform, Reindlingform mit oder ohne Loch, Kåstnform, Gugelhupfform,  . . . .

OBA JETZ: Das Mehl in a große Schüssl gebn. Trockngerm, Zucka, Eia, weiche Butta, (Gewürze) und die Milch mit´n Mixa (Knethåkn) långsåm verrühren. Erst dånn Salz drübastreuen (des derfst nit vagessen!). Nåch und nåch Wossa einrührn - da Tag soll schen glått und geschmeidig wearn. Es kånn a bisl Wossa übrigbleiben oder auch mehr gebraucht werden. Wichtig is: Da Tag muaß sich vom Schüsslrånd guat lösn.

Dann muaß er auf an wårmen Platzl zuagedeckt rastn - des kann schon 1-2 Stundn dauern! Inzwischen kånnst Zeitung lesn oda Fensta putzn. Wann er mind. auf die doppelte Höhe aufgången ist måchst weita.

Den Tag auf an bemehlten Brettl guat duarchkneten (då wird er schen locker und feinporig). Dånn ca. 1cm dick auswålkn und mit Buttaschmålz bestreichn. Zucka und Zimt (± Rosinan) aufstreun - nit spår´n - eng zsammenrolln und in a mit Buttaschmalz befettete Reindlingform (ja nit zwenig, sonst pickt er ån da Form fest!) legn.

Noch amål zuagedeckt råstn lassn - ungefähr 20 Min. - dånn im vorgeheizten Rohr bei 175 - 180 Grad mit Hassluft a guate hålbe Stund båckn.  Je nåch Backform-Material kånnst 5-10 Min. länga låssn. Wenn da Reindling oberhålb schon schean braun is, dånn die letzten 5-10 Min. a Alufolie drübergebn. Dånn außanehmen und a bissl auskühlen låssn, auf a Gitter stürzen (noch nit ånschneidn, a wenn a noch so verlockend ausschaut) und fertig auskühlen låssn.

UND JETZ: Guatn Appetit! Hast schon wen einglåd´n zum Kosten?

.